Unser Behandlungskonzept beinhaltet eine ausführliche Anamnese und Diagnostik sowie eine auf den Patienten und das Störungsbild individuell abgestimmte Therapie.
Zu Beginn jeder Therapie findet ein ausführliches Anamnesegespräch statt. In diesem Gespräch haben der Patient oder seine Angehörigen die Gelegenheit, den Therapeuten über Entwicklungsphasen, Vorerkrankungen, Besonderheiten in der Lebensgeschichte und über Behandlungswünsche zu informieren. Es folgt eine umfassende Eingangsdiagnostik. Aus den Ergebnissen sowie dem ärztlichen Befund ergibt sich daraufhin ein differenziertes und patienten-orientiertes Therapiekonzept.
In der Therapie wird ein ganzheitlicher Ansatz fokussiert, in dem der Patient mit seiner Persönlichkeit, seinen Stärken und Ressourcen im Mittelpunkt steht. Nach den neuesten Erkenntnissen und Methoden wähle ich meine Behandlung aus. Dabei werden die vielfältigsten Therapiematerialien eingesetzt. Besonders bei den Kindern ist die Behandlung spielorientiert aufgebaut, um Motivation und Sprechfreude zu steigern.
Zur Intensivierung und Effektivitätssteigerung der Therapie, wird der Patient gegebenenfalls unter Mithilfe der Eltern oder der Betreuenden zur Durchführung häuslicher Übungen angeleitet.
In unserer Praxis werden Störungsbilder von sowohl Kleinkindern (2-6 Jahre), Schulkindern (6-12 Jahre) und Jugendlichen (13-18 Jahre) als auch von Patienten im Erwachsenenalter behandelt.
Sprachentwicklungsstörungen können als isolierte Entwicklungsstörung der Sprache oder infolge einer mangelnden körperlichen oder geistigen Entwicklung auftreten. Es können alle Ebenen der Sprache betroffen sein:
Diese Störungen können sich unterschiedlich auswirken:
Diese Störungen können unterschiedliche Ausprägungen haben. Einige Kinder sprechen nur in Ein- oder Zweiwortsätzen, andere wenden grammatikalisch falsche Regeln an, die im Folgenden beispielhaft aufgelistet sind:
Bei Artikulationsstörungen können Laute oder Lautverbindungen fehlgebildet oder durch andere Laute ersetzt werden. Zum Beispiel:
Hierbei wird unterschieden, ob eine phonetische oder phonologische Störung sowie eine verbale Entwicklungsdyspraxie vorliegt.
Stottersymptome treten meist im Alter von drei bis sechs Jahren auf. In der normalen Sprachentwicklung können sie als funktionelle Unflüssigkeiten wie Wortwiederholungen, Satzteilwiederholungen, Pausen, Satzabbrüche oder Einschübe auftreten.
Die Stottersymptomatik ist nicht immer gleich. Zu Beginn der Störung kann sie bereits stark vorhanden sein oder im Verlauf zunehmen. Es können sich symptomfreie und symptomstarke Phasen ergeben. Häufig ist zu beobachten, dass das Stottern je nach Situation oder Person unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.
Stottertypische Kernsymptome sind:
Betroffene entwickeln oft unbewusste Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, wie z.B. ein Ankampfverhalten, bei dem die Tonhöhe und Lautstärke der Stimme ansteigt die Hände oder der Kopf mitbewegt werden
Es können Sprechängste entstehen oder bestimmte Wörter können vermieden werden.
Durch psychische Reaktionen auf das Stottern kann die Lebensqualität stark beeinträchtigt sein.
Durch das Poltern kann das Sprechen bis zur Unverständlichkeit verändert sein. Die Poltersymptomatik zeichnet sich durch eine überhöhte Sprechgeschwindigkeit sowie Laut-, Silben- und Wortauslassungen, Ersetzen von Lauten und Silben, Vertauschen von Lauten, Verschmelzungen von Laut- und Silbenelementen („zum Beispiel“ wird „Zeispiel“). Zudem kommt es häufig zu vielen Satzabbrüchen, Umformulierungen und Floskeln.
Unter einer myofunktionellen Störung versteht man ein falsches Schluckmuster. Dabei wird die Zunge gegen oder zwischen die Zähne gepresst. Der entstehende Druck wirkt sich ungünstig auf die Zahn- und/ oder Kieferstellung aus. Dadurch kann z.B. ein offener Biss entstehen.
Ursachen können sein:
Diese Faktoren können sich negativ auf die orofaziale Muskulatur (Mund- und Gesichtsmuskulatur) und die Koordinierungsfähigkeit von Zunge, Lippen, Gesichts- und Körpermuskulatur (orofaziale Dysfunktionen) auswirken.
Die Schluckstörungen können durch neurologische Erkrankungen, bei Beeinträchtigung der Hirnentwicklung, z. B. bei körperbehinderten Kindern, nach Unfällen, Operationen oder im Alter auftreten.
Eine auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung zeichnet sich durch eine zentrale Störung in der Verarbeitung akustischer Reize bei intaktem peripherem Gehör aus.
Als Folge dieser Störungen können Probleme in den Bereichen Lesen und Schreiben auftreten.
Eine Störung des Schriftspracherwerbs speziell des Lesens und Schreibens. Die LRS ist eine Lernstörung bei normaler Intelligenz.
Die Rechtschreibfehler können wie folgt auftreten:
Im Bereich des Lesens kommt es häufig zu Lesefehlern und einer reduzierten Lesegeschwindigkeit
Zwischen dem phonologischen Bewusstssein und dem Erfolg beim Lesen- und Schreibenlernen besteht ein enger Zusammenhang.
Im Vorschulalter sollte den Kindern schon bewusst sein, dass sich Wörter in kleinere sprachliche Einheiten wie Silben und Laute unterteilen lassen.
Die folgenden Fähigkeiten sollte ein Vorschulkind haben:
Eine Störung der Erzählfähigkeit kann vorliegen, obwohl die Wortschatzentwicklung wie auch die Grammatik und der Satzbau altersgemäß entwickelt sind. Das Kind zeigt dabei Schwierigkeiten eine Geschichte zu erzählen oder einen Sachverhalt zu schildern. Im Alter von drei bis vier Jahren sollte das Erzählen von zentralen Themen mit einzelnen erkennbaren Geschichtsinhalten möglich sein. Die mündliche Erzählfähigkeit ist eine Voraussetzung für das schriftliche Erzählen.
Eine Hörstörung kann angeboren oder erworben sein. Hierbei wird unterschieden zwischen Mittel- und Innenohrschwerhörigkeit. Diese werden nach ihrem Schweregrad in eine leichte, mittlere oder schwere Hörstörung eingeteilt. Das Alter sowie das Ausmaß beeinflussen die sprachlichen Symptome, Artikulation, Wortschatz, Satzbau und Stimme.
Im Alter von zwei bis sechs Jahren treten häufig Mittelohrergüsse auf, die zu Mittelohrhörstörungen führen können. Je nach Dauer der Beeinträchtigung ist das Kind in seiner Sprachentwicklung gefährdet.
Patienten die hörgeräteversorgt sind oder ein Cochlear- Implantat tragen, haben häufig sprachliche Defizite. Eine logopädische Behandlung ist in diesem Fall sehr sinnvoll, da die Kommunikation für die betroffenen Menschen und deren Angehörigen vereinfacht und verbessert wird.
Eine Aphasie ist ein Verlust des Sprechvermögens oder Sprachverstehens infolge einer Erkrankung des Sprachzentrums im Gehirn. Eine Aphasie kann bei Erwachsen und Kindern auftreten.
Eine Sprechapraxie tritt in der Regel in Verbindung mit einer Aphasie auf. Es ist eine Störung in der zentralen Planung und Ausführung von Sprechbewegungen, d.h.:
Dysarthrien oder Dysarthrophonien sind Störungen des Sprechens, der Stimme und der Atmung.